Deutsche Unternehmen hinken hinterher KI erhält nicht den nötigen Stellenwert

Von Martin Hensel 2 min Lesedauer

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Weltweit schätzen Unternehmen die Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) für ihre Zukunftsfähigkeiten signifikant höher als deutsche Firmen ein. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „State of AI in the Enterprise“ von Deloitte.

Laut einer aktuellen Studie von Deloitte erhält KI in deutschen Unternehmen noch nicht den für Zukunftssicherheit nötigen Stellenwert.
Laut einer aktuellen Studie von Deloitte erhält KI in deutschen Unternehmen noch nicht den für Zukunftssicherheit nötigen Stellenwert.
(Bild: Screenshot / Deloitte)

Der weltweite Markt für KI-Anwendungen wächst rasant. Trotzdem räumen deutsche Unternehmen der Technologie noch keinen hohen Stellenwert für ihre wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit ein. Zu diesem Schluss kommt die Studie „State of AI in the Enterprise“, für die Deloitte 2.620 KI-Experten mit unmittelbarer Verantwortung für die KI-Strategie des jeweiligen Unternehmens befragte.

„Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass deutsche Unternehmen zwar in einigen Bereichen gut positioniert sind. Andere – wichtige! – Bereiche geben jedoch Anlass zur Sorge. Insbesondere die Aufhängung des Megathemas KI bei deutschen Vorständen ist – um es nett zu sagen – noch ausbaufähig und überdies dringend geboten, um dieser Technologie beizeiten die Bedeutung beizumessen, die sie verdient“, erklärt Dr. Björn Bringmann, Leiter des AI Institutes von Deloitte.

KI auf dem Vormarsch

Laut Deloitte entwickelt sich der weltweite KI-Markt rasant, der Einsatz von KI-Anwendungen sei künftig unverzichtbar. 94 Prozent der Befragten bezeichnen die Technologie als wichtig für die Zukunft ihres Unternehmens. In Deutschland halten 87 Prozent aller Befragten KI-Lösungen in den kommenden fünf Jahren für wichtig. Dieser vergleichsweise niedrige Wert könnte mit verschiedenen Bedenken zusammenhängen. Dazu zählen etwa Sorge über die manipulative Macht der KI (52 Prozent) oder der befürchtete Abbau von Jobs (50 Prozent).

Entwicklungsbedarf wird vor allem im Bereich optisch gestützter Maschinenaufgaben sowie Simulationen gesehen. Dagegen haben Anwendungen wie intelligente Automatisierung, Cybersecurity und Empfehlungssysteme den Zenit ihres Entwicklungsbedarfs bereits erreicht. Bezüglich KI-Themen nehmen Investitionen bei 70 Prozent der deutschen Unternehmen zu. Weltweit liegt dieser Anteil bei 76 Prozent.

Wackelige Grundlagen, fehlendes Verständnis

„Es besteht das Risiko, dass deutsche Unternehmen das Potenzial von KI im Vergleich zu internationalen Wettbewerbern nicht ausreichend nutzen. Unternehmen in anderen Ländern sehen in der KI-Technologie eher einen Schlüssel zum künftigen Erfolg und zahlen mit ihren KI-Investitionen stärker auf die Zukunft ein als hierzulande“, erklärt Bringmann.

Zudem hätten es deutsche Firmen versäumt, rechtzeitig Grundlagen für einen nachhaltigen KI-Einsatz zu schaffen. Insbesondere hinsichtlich Kultur und Führung schneide Deutschland im internationalen Vergleich schlecht ab. Dies liege unter anderem auch am mangelnden Verständnis und unzureichender Verankerung von KI als Thema in der Vorstandsetage. „Es geht heute nicht mehr um die Einführung von KI oder lediglich die Automatisierung von Prozessen aus Effizienzgründen. Es geht jetzt darum, Werte zu schaffen, Ergebnisse zu erzielen und das Potenzial der KI zu nutzen, um neue Möglichkeiten für unsere Unternehmen, unsere Mitarbeiter und unsere Gesellschaft im Allgemeinen zu schaffen“, verdeutlicht Bringmann.

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